Wie macht Frau sich bekannt oder Wahlkampf ohne Schlammschlacht
Ich habe meine Kandidatenkarten überall im Dorf in den Postkasten geworfen. Viele Gepräche an den Haustüren und in der Umgebung habe ich geführt. Sehr häufig wurde ich auf Dinge angesprochen, die auf Landes- oder Bundesebene beschlossen werden.
Immer wieder musste ich den Bürgern sagen, dass wir Kommunalen darauf nur einen sehr begrenzten Einfluss haben. Wir senden unsere Vorschläge und Wünsche an die jeweiligen Abgeordneten. Mehr können wir nicht machen. Viele Dinge werden auch nur auf Kreisebene beschlossen. Hier gilt das Gleiche wie für Land und Bund. Die Bürger bekommen dies nicht wirklich auseinander. Macht die Partei im Bund oder Land was Dummes - wird der kleine Kommunalpolitiker vor Ort abgestraft und nicht gewählt. Ich wünsche mir, dass sich das ändert!
Ich habe bei mir in Wildenloh eine eigene Wahlkampfveranstaltung gemacht. Bei strahlendem Sonnenschein mit Kaffee, Tee und Kuchen hatten die Einwohner die Möglichkeit mich kennen zu lernen und auszufragen. Ich freute mich über die Teilnehmer. Stephan Albani vom Bundestag, Jens Nacke aus dem Landtag und Jörg Brunßen, der Partei- und Fraktionsvorsitzende der CDU Edewecht waren als Unterstützung mit von der Partie. Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe an einem sonnigen warmen Samstag. Nach 2 Stunden Trubel mit guten Gesprächen wurde alles wieder aufgeräumt. Ich hätte mir zwar mehr Publikum gewünscht, aber die Anwesenden versicherten mir, dass es so schon in Ordnung war. Die Qualität stimmte!
Stephan Albani spendete viele Äpfel mit CDU Logo für unsere Stände zum Verteilen. Ich habe mich bei unserem Edeka-Laden im Nachbardorf mit anderen Kandidaten an vielen Samstagen morgens an unserem Stand zu Bürgergesprächen eingefunden. Das Verteilen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Mein Verteilkörbchen enthielt neben den Äpfeln noch meine Kandidatenkarte, Kugelschreiber, Kalender, Süßes und Luftballons. Für jeden Etwas. Manch ein Bürger suchte das direkte Gespräche, wollte Dampf ablassen oder einfach nur einen Kugelschreiber abholen. Da fast alle Parteien vor Ort waren, hatten wir auch untereinander viel Spaß. Man sprach über das geführte Gespräch, versorgte sich gegenseitig mit Kaffee und schaute was der Andere so an Kleinigkeiten verteilte. Es gab Passanten, die mit angstvollem Blick versuchten Ihren Weg zwischen den Ständen zu finden. Sie wollten nicht angesprochen werden oder waren generell gegen alle Parteien, die gerade vor Ort waren. Es gab auch agressive Bürger, die alle nur anpöbelten. Zum Glück ist niemand, so weit mir bekannt ist, tätlich geworden.
Da der "Feind" oft auch in den eigenen Reihen auf Gelegenheit wartet, hatte ich einige unschöne Ereignisse in der eigenen Partei. Eine Kandidatin aus dem Nachbardorf erzählte am gemeinsamen Stand den Bürgern: " das sie mich nicht wählen sollten. Ich hätte überhaupt keine Ahnung".
Fazit: Wahlkampf ist auch in der eigenen Partei nur was für starke Nerven und sturmerprobte Personen. Nichts für Heulsusen! Die vielen Personen denen Sie das erzählt hat, waren leider bestens mit mir bekannt und erzählten es mir unter lautem Lachen. Bei diesen Wählern hatte sie damit zum Glück genau das Gegenteil erreicht.
Der Wahltag rückt nun immer näher und ich bin nach den vielen Veranstaltungen und Gesprächen schon gespannt auf das Ergebnis.